Schatz, wir müssen reden (über Chlamydien)

Worüber? 

 

Weißt du, was genau Chlamydien eigentlich sind? Falls nicht, geht es dir leider wie vielen anderen auch. Denn obwohl Chlamydien-Infektionen zu den häufigsten STI innerhalb der EU gehören – allein in Deutschland erkranken jährlich schätzungsweise 300.000 Menschen - und darüber hinaus hoch ansteckend sind, wird diese Geschlechtskrankheit viel zu wenig thematisiert. Dabei ist Aufklärung, neben dem Gebrauch von Kondomen, enorm wichtig, um sich selbst und andere richtig schützen zu können und so die Ausbreitung dieser Krankheit einzudämmen. Zudem besteht in Deutschland, anders als in anderen europäischen Ländern keine Meldepflicht für eine Chlamydien-Infektion, was die Nachverfolgung der Infektionskette sowie die ordnungsgemäße Erfassung deutlich erschwert. 

 

Tell me more! 


Zunächst als Einordnung für dich: Bei Chlamydien handelt es sich um eine Gruppe von Bakterien, die zu aufsteigenden Entzündungen führen. Das heißt, sie siedeln sich zunächst an Körperstellen, wie etwa der Harnröhre an und gelangen von dort aus weiter in den Körper, nämlich in Richtung Gebärmutterhals, Enddarm oder auch Rachen. Aufgrund des häufig symptomlosen Verlaufs und der mangelnden Testung in Deutschland bleibt die Infektion oft für lange Zeit unentdeckt. Im Gegensatz zu tödlichen STI wie Aids oder Syphilis sind Chlamydien zwar weniger gefährlich, können unbehandelt jedoch sowohl bei Männern als auch Frauen zu Unfruchtbarkeit führen und das Risiko, sich bei ungeschütztem Sex mit HIV zu infizieren, deutlich erhöhen. 

Das Problem 

 

Da es bei einer Chlamydien-Infektion also, anders als bei anderen STI, häufig keine klaren Warnzeichen des eigenen Körpers, wie ein Jucken oder Schmerzgefühl im Genitalbereich und Urinieren gibt, ist ein regelmäßiges Testen die einzige Lösung! Genau hier liegt jedoch das Dilemma: Durch die anhaltende Tabuisierung und Stigmatisierung vieler Geschlechtskrankheiten sowie die fehlende Thematisierung durch Fachärzte herrscht ein weitverbreitetes Unwissen innerhalb der Gesellschaft, insbesondere bei jungen Menschen. Paradoxerweise werden Chlamydien allerdings häufig nur bei bestehenden Symptomen angesprochen und getestet. Der allgemeine Abstrich beim Gynäkologen testet leider in der Regel nur auf HP-Viren, die u. A. zu Gebärmutterhalskrebs führen können.  

 

Test, Test! 

 

Neben einer Urinprobe beim Arzt hast du inzwischen zum Glück die Möglichkeit, deine Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen! Hierzu gibt es spezielle und erschwingliche Selbsttests, die neben Chlamydien häufig auch auf Tripper testen. Du kannst dir dein Test-Kit einfach nach Hause bestellen, die Probe ins Labor senden und meist sogar online das Ergebnis einsehen. Wir selbst arbeiten gerade an einem solchen Testkit, also stay tuned!