Diversität - love is love

Love and Life – ist eine bunte Angelegenheit. Um Diversität in Sexualität und sexueller Identität und dessen Support auszudrücken, nutzt man die Regenbogenflagge als Zeichen. Aber auch die Buchstaben der LGBTQIA+ stehen bezeichnend für das, was die sogenannte „Prideflag“ ausdrückt. Die Buchstaben LGBTQIA+ kommen aus dem Englischen und sind eine Abkürzung für Lesbian Gay Bisexual Trans* Queer Intersexual Asexual + (alles andere). Swipe durch um mehr zu erfahren.

Regenbogen sind ja schön, aber du hast das Gefühl, dass das Thema voll kompliziert ist? Wait no longer! Hier gibt’s 10 FAQten zum Thema Pride und Diversität!

 

1. Ich dachte Mann und Frau wären die einzigen Geschlechter?!

Oft wird nur von zwei Geschlechtern gesprochen: Männern und Frauen (= binäres Geschlechterverständnis). Aber sicher hast du auch schon vom Begriff “divers” gehört. Das Geschlecht ist eigentlich ein Spektrum und nur weil dir bei der Geburt “männlich” oder “weiblich” zugewiesen wurde, darfst du dich aber auch anders fühlen, anders aussehen und andere Geschlechtscharakteristika aufweisen. Über den Begriff “Gender” hast du die Möglichkeit, auszudrücken, mit welchem Geschlecht du dich identifizierst. Manchmal möchte man sich nicht eindeutig als Mann oder Frau identifizieren - auch das ist vollkommen normal und wird als non-binär bezeichnet.

2. Und wie funktioniert das dann mit dem Sex?

Viele denken Sex = Penis dringt in Vagina ein, also penetrativer Geschlechtsverkehr. Sex ist aber viel mehr! Zum Beispiel der Austausch von Zärtlichkeiten, küssen, lecken und fingern. Das wird häufig als “Vorspiel” betrachtet und verstärkt dadurch die Wahrnehmung, dass Sex nur "Rein und Raus” ist. Dabei ist penetrativer Sex einfach nur eine von unendlich vielen Möglichkeiten. Durch Analsex, also wenn ein Penis in den Po eindringt, oder das Benutzen von Sexspielzeug gibt es aber auch noch weitere penetrative Möglichkeiten. Beim Sex gilt also alles kann, nichts muss. Communication is key und dann tobt euch aus and have fun!

 

3. Auf was und wen stehe ich jetzt?

Im binären Verständnis stehen Heterosexuelle auf das jeweils andere Geschlecht und Homosexuelle fühlen sich vom gleichen Geschlecht angezogen. Wenn sich eine Person von Männern und Frauen gleichzeitig angezogen fühlt, ist sie bisexuell. Wenn einer Person das Geschlecht egal ist, ist sie pansexuell und skoliosexuelle Menschen fühlen sich von non- binären Menschen angezogen. Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten und alles ist absolut okay. Aber auch Gefühle und Präferenzen sind dabei wichtig: Du kannst dich von nur einer oder aber auch von mehreren Personen romantisch angezogen fühlen (mono- oder polyamourös). Wenn du dich von niemandem angezogen fühlst, gehörst du vielleicht zu den asexuellen Menschen, die wenig oder kein sexuelles Verlangen haben.

“Sex ist so viel mehr als nur 'Rein Raus'!“

Erika Lust

4. Das ist so kompliziert – braucht denn alles einen Namen? 

Viele Menschen benutzen Label, um ihr Geschlecht oder ihre romantische/sexuelle Orientierung zu betiteln. Wichtig ist, dass es nicht nur die Label “Männlich” und “Weiblich” gibt, sondern viel mehr. Denn Geschlecht sowie sexuelle und romantische Orientierung bestehen aus einem riesigen Spektrum. Da klare Definitionen aber manchmal etwas schwierig sind, ist es das Beste, wenn jede Person ihre Label selber wählt und nicht von außen definiert wird.

 

5. Ich glaub ich bin queer...und jetzt?

Die eigene Identität zu hinterfragen ist absolut normal. Wenn du vermutest queer zu sein und du das anderen mitteilen möchtest, nennt man das “Coming-out”. Bei diesem Prozess gibt es kein richtig oder falsch. Jede*r macht es in seinem*ihrem eigenen Tempo und entscheidet wie und wem er*sie sich anvertrauen möchte. Wichtig ist einfach, dass du alles in deinem Tempo machst und du dich mit der Entscheidung wohlfühlst.

 

6. Muss ich mir das gefallen lassen?

Es gibt keinen Grund andere wegen ihrer sexuellen Orientierung und Identität zu diskriminieren. Und wenn du selbst betroffen bist, gibt es immer Wege und Möglichkeiten, um über deine Ängste und Gefühle zu sprechen. Vielleicht kannst du dich Freund*innen oder Familie anvertrauen. Falls du aber fachlichen Rat brauchst, können auch Vertrauenslehrer*innen, Therapeut*innen und Ärzt*innen helfen – wichtig ist, dass du dich dabei wohl fühlst. Manche Trans*-Menschen wenden sich für körperliche Anpassungen an Therapeut*innen und Ärzt*innen, die sie dabei unterstützen und beraten sollen. Hier solltest du dich ebenfalls gut aufgehoben fühlen.

 

Egal wo: Sowohl offene als auch unterschwellige Diskriminierung musst du dir nicht gefallen lassen – suche dir egal ob für persönliche oder medizinische Anliegen Personen, bei denen du dich gut behandelt fühlst!

 

7. Mein bester Freund ist queer – und jetzt?

Wenn dir eine Person erzählt, dass sie queer ist, ist das ein Vertrauensbeweis, da queere Menschen immer noch von der Gesellschaft diskriminiert werden. Deswegen ist es wichtig, dass du den Menschen unterstützt. Queerness ist ganz normal! Dieses Gefühl von Normalität und Akzeptanz kannst du deinem Gegenüber zeigen. Wichtig ist, dass nur weil eine Person dir gesagt hat, dass sie queer ist, bedeutet das nicht, dass du es anderen weitererzählen sollst. Respektiere die Privatsphäre der Person und lasse sie selber entscheiden, wem sie die Information anvertrauen möchte.

„Wir sollten alle versuchen, vorurteilsfreier zu leben, und anderen den Raum geben, den sie brauchen, um die Person zu sein, die sie sein wollen.“

Riccardo Simonetti

8. Lisa (she/her) Häh? Was soll das jetzt mit diesen Pronomen?

Namen und Pronomen sind unsere Art auszudrücken, welches Geschlecht eine Person hat. Das Aussehen einer Person lässt nicht automatisch auf ihr Geschlecht schließen. Rosa Kleid und lange Haare? Muss ein Mädchen sein! Das ist aber nicht immer der Fall, denn schließlich können auch Männer und non-binäre Personen rosa Kleider tragen und lange Haare haben. Die Pronomen werden genutzt, um deinem Mitmenschen mitzuteilen, wie du angesprochen werden willst, denn man sieht es nicht jedem Menschen an, wie er angesprochen werden will.

 

9. Schüler*in: Was soll dieser Stern in Wörtern?

Traditionell benutzen wir im Deutschen die männliche Form, also Schüler. Da unsere Sprache aber das Denken beeinflusst, rücken Frauen mehr ins Bewusstsein, wenn wir zusätzlich auch die weibliche Form verwenden (Schülerin). Jetzt gibt es ja aber nicht nur Frauen und Männer. Der Genderstern (*) ist wie ein Platzhalter für alle weiteren Menschen, die sich nicht von der männlichen oder weiblichen Form angesprochen fühlen. Ausgesprochen wird das Ganze dann mit einer kurzen Pause vor dem “in”. Klar ist das eine Umgewöhnung, aber ist doch cool zu wissen, dass sich keiner von dir ausgeschlossen fühlt, oder? Es gibt auch Möglichkeiten das selbe mit einem “_” oder “:” darzustellen.

 

10. Why the FAQ brauch ich das?

In 69 Staaten ist Homosexualität immer noch verboten und auch in Deutschland sind homosexuelle Beziehungen erst seit 1994 erlaubt und seit 2017 sind gleichgeschlechtliche Ehen möglich. Trotzdem werden nicht-heterosexuelle und nicht-cisgender Menschen auch hier in Deutschland immer noch diskriminiert. Es ist daher nicht wichtig, dass du der absolute Pride-Profi werden musst, sondern es geht darum Aufmerksamkeit zu schaffen und Verständnis zu fördern - Unterstützer der LGBTQIA+ Community nennt man “Allys”.