Wie geht Freundschaft Plus?

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FAQ YOU Team

Die Frage, ob Freundschaft und Sex sich miteinander vereinbaren lassen oder das eine dem anderen früher oder später doch in die Quere kommt, wird immer wieder hitzig diskutiert. Aber was genau ist eigentlich eine Freundschaft Plus und wo liegen die Vorteile und Grenzen? 

Baut eine Seite irgendwann zwangsläufig Gefühle auf?  

 

Fakt ist, dass in einer Freundschaft sowie auch in allen anderen zwischenmenschlichen Beziehungen sowieso immer Gefühle im Spiel sind. Wie diese Gefühle genau aussehen, unterscheidet sich dabei natürlich je nach Person und Art der Beziehung. Guten Freunden und Freundinnen gegenüber empfinden wir oft viel schönes wie Vertrauen, Unbeschwertheit oder Zuneigung. Auch in Liebesbeziehungen spielen diese Gefühle meist eine große Rolle. Wo also können wir die Grenze ziehen? Eine ganz eindeutige Grenze gibt es vermutlich nicht. Und genau das kann die Situation so schwierig machen. Es lässt sich für viele Menschen nicht so einfach bestimmen, wo intime Freundschaften aufhören und Liebe anfängt.  

Ein weiterer Faktor, der es erschweren kann, regelmäßigen Sex und romantische Gefühle zu trennen, ist die Ausschüttung von Hormonen.

 

Beim Orgasmus wird beispielsweise das sogenannte „Treue-Hormon“ Oxytocin ausgeschüttet. Es verstärkt das Gefühl einer emotionalen Verbindung und Vertrauen. Dadurch kann es schwer sein, guten Sex und romantische Gefühle abzugrenzen. Wichtig ist es also gerade in einer Freundschaft Plus immer mal wieder in sich selbst reinzuhören, den Sex und andere Aspekte der zwischenmenschlichen Beziehung abzugrenzen und ehrlich miteinander darüber zu kommunizieren, wie sich die Beziehung entwickelt. 

 

Die Vorteile einer Freundschaft Plus 

 

Auch wenn immer wieder skeptisch auf Sex in Freundschaften geschaut wird, kann eine Freundschaft Plus viele Vorteile haben. Zunächst einmal kennen und schätzen sich die Beteiligten meistens schon auf einer vertrauten Ebene bevor sie zum ersten Mal miteinander schlafen. Das kann Hürden abbauen, wenn es darum geht sexuelle Vorlieben und Wünsche anzusprechen. Freunden oder Freundinnen ist außerdem meist wichtig, dass sich die andere Seite wohlfühlt und das bekommt, was er oder sie braucht. 

 

Auch beim Sex selbst hilft es, wenn wir uns sicher fühlen und der anderen Person vertrauen. Ein guter Freund oder eine gute Freundin hat uns wahrscheinlich schon in allen möglichen und nicht immer vorteilhaften Situationen und Lebenslagen mitbekommen, was es erleichtern kann sich auch beim Sex fallen zu lassen und unbefangen zu fühlen. Studien zufolge fällt es beispielsweise vielen heterosexuellen Frauen leichter beim Sex einen Orgasmus zu haben, wenn sie sich vertraut und sicher mit ihrem Partner fühlen.  

 

Es kann leichter sein, beim Sex neues auszuprobieren, da keine romantische Zukunft auf dem Spiel steht, was häufig weniger Druck und Angst vor Versagen auslöst. Natürlich hängt das aber ganz von der Beziehung bzw. den Partnern und Partnerinnen ab.  

 

Was sind die „Regeln“ für eine Freundschaft Plus 

 

Um eine funktionierende Freundschaft Plus aufrecht zu erhalten, kann es wichtig sein, gemeinsam über „Regeln“ für den sexuellen und den freundschaftlichen Umgang zu sprechen. Das bezieht sich zum Beispiel auf den Umgang miteinander in der Öffentlichkeit oder die Regelmäßigkeit der Treffen.

Küsst ihr euch außerhalb vom Sex? Erzählt ihr euch von anderen Personen, mit denen ihr schlaft? Wie viel unternehmt ihr ohne Sex miteinander? Das alles sind Fragen, die sich nur ganz individuell und je nach Bedürfnissen beider Personen beatworten lassen.

 

Wichtig ist es dafür, offen miteinander zu sprechen und auszuprobieren, wie es sich für euch am besten anfühlt. Wie Freundschaften selbst können sich auch die Dynamiken einer Freundschaft Plus im Laufe der Zeit verändern. Damit das Plus die Freundschaft nicht kaputt macht, hilft es, immer mal wieder anzusprechen, wie die Situation gerade ist und ob sich beide Seiten noch mit den besprochenen „Regeln“ wohlfühlen.